„Neue Bilder aus alter Zeit“ machen
Stadtteilgeschichten und Zeitgeschichte lebendig
Von Petra Grünendahl

Die Katholische Volksschule an der Eschenstraße (heute: Förderschule): Das Gebäude hat sich kaum verändert.

Oben Kultushafen mit Eisenbahnbrücke, unten Blick von der Wanheimerstraße in die Schmiedestraße, an deren Ende man zur rechten Straßenseite hin die Evanglische Volksschule erkennt.
Alteingesessene Unternehmen wie die Didier-Werke

Das Verwaltungsgebäude der Didier-Werke in den frühen 1960-er Jahren. Das Gebäude steht noch, auch wenn das Betriebsgelände still gelegt worden ist.

Blick von der Düsseldorfer Straße in die Fischerstraße in den 1960-er Jahren, bevor sie zur Basarstraße umgebaut wurde. Die Sparkasse rechts und die Marienapotheke links gibt es heute noch.
Der zweite Teil der Wanheimerorter „Archivbilder“ ist etwas textlastiger als der erste, insbesondere bei den Firmen oder Vereinen, die hier den Schwerpunkt bilden. Interessant jedenfalls ist das Buch nicht nur für alte Wanheimerorter oder Ehemalige, sondern auch für Zugezogene, die Spuren der Vergangenheit im heutigen Zustand erkunden wollen. Die Aufnahmen stammen aus den Jahren 1900 bis in die 1980-er Jahre. Die Bilder sind zum Teil aus Schneiders eigener Sammlung entnommen, aber auch aus anderen Sammlungen und Familienfotoalben. Reinhold Stausberg mit der vermutlich größten Sammlung von Duisburger Ansichtskarten, historischen Fotos und Devotionalien hat natürlich auch zu diesem Werk über Duisburg beigesteuert. Darüber hinaus sind es vor allem Alteingesessene aus dem Stadtteil, die Bilder und Unterlagen beisteuern konnten: die Familien Ilgen, Geise und Werner zum Beispiel, ebenso wie Heinz Becker, F. Bönsch, Jörg Dixkens, Horst Dvorak, Dr. Christoph Herrmann, Klaus Pfrötschner, H. Sander, Detlef Stauf und das Stadtarchiv Duisburg.
Auf 128 Seiten hat Joachim Schneider 180 überwiegend bislang unveröffentlichte historische Ansichtskarten, Fotos und historische Dokumente zusammengestellt, die Wanheimerort und die dort lebenden Menschen von verschiedensten Blickwinkeln im Alltag ihrer Zeit zeigen und Einblicke geben die das Arbeitsleben. Informative Texte vermitteln Bezüge zur Geschichte Wanheimerorts, seiner Firmen und Vereine und zur Zeitgeschichte. Fünf Kapitel erleichtern die Einordnung der Bilder und Informationen: Von den unvermeidlichen „Alten Ansichten“, der Kolpingfamilie Wanheimerort und der Katholischen Kirche über das Vereinsleben – DJK Wanheimerort 1919 e. V., TV Wanheimerort 1880 e. V. und Kleingartenverein „Feldmark“ e. V. – bis hin zu alteingesessenen Unternehmen wie Reifen Geise, Möbel Dvorak, Möbelspedition Paul Stockhorst, Paracelsus-Apotheke / Industrie-Apotheke und den Didier-Werken (RHI) reichen die Geschichten, die Schneider hier reich bebildert nachzeichnet. Das Buch mit Broschur-Einband ist in der Reihe „Archivbilder“ im Erfurter Sutton Verlag Ende 2012 erschienen und kostet 18,95 Euro. Zu beziehen ist es über den lokalen Buchhandel (ISBN 978-3-95400-120-0).
Sutton Verlag und weitere Publikationen
- Informationen über Joachim Scheiders ersten Band der „Archivbilder Duisburg-Wanheimerort“
(ISBN 978-3-86680-912-3). - Die Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. veröffentlicht ihre Bücher mit historischen Ansichten aus Duisburg ebenfalls im Sutton Verlag.
Mehr dazu hier … - Wanheimerort – Bilder, Berichte und Betrachtungen (Festschrift 1999)
- Festschrift 2014 des Wanheimerorter Bürgervereins
- Festschrift 2004 des Wanheimerorter Bürgervereins
© 2015 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Sutton Verlag, Erfurt